Seit mehr als drei Jahrzehnten bin ich, Andrea Thöneböhn, in der Krankenpflege tätig und habe in dieser Zeit die Höhen und Tiefen des Berufsstandes in allen Facetten erlebt. Früher war ich stets direkt in Kliniken angestellt. Als Atmungstherapeut und Krankenschwester begleitete ich auf den zahlreichen Intensivstationen ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld.
Fehlendes Personal in den Kliniken
Aber die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern wurden zunehmend schwieriger, die Fachkraftproblematik immer drängender. Auf meiner damaligen Intensivstation war es keine Seltenheit, dass wir Pflegekräfte vier Patienten gleichzeitig betreuen mussten. Intensivpatienten mit lebenserhaltenden Maßnahmen, im künstlichen Koma und zahllosen Infusionen, die es zu timen und zu überwachen galt. Die Aufgabenliste innerhalb einer 8-Stunden-Schicht war so lang, dass wir weder Zeit für Pausen noch für eine konzentrierte Arbeitsweise hatten. Denn kaum warst du an meinem Bett fertig, piepte schon wieder das nächste Gerät.
Aus heutiger Sicht betrachtet eine gefährliche Pflege wie aus dem Lehrbuch. Aber der Personalschlüssel ließ uns keine andere Wahl. Wir setzten um, was in unseren Kräften stand, aber von optimaler Pflege war das meilenweit entfernt.
Qualifizierte Nachwuchskräfte – wie denn?
Zudem beobachtete ich mit Sorge, wie die Ausbildungsqualität in der Pflege immer weiter abnahm. Früher mussten wir eine dreijährige Grundausbildung in der Krankenpflege machen. Dem folgten ein paar Jahre Praxis und zusätzlich einige Jahre für die Fachausbildung im jeweiligen medizinischen Bereich, um als Intensivpfleger oder Atmungstherapeut tätig zu sein. Denn realistisch betrachtet, geht es in der Pflege immer um Menschenleben. Da sollten die Fachkräfte auch so viel Ausbildung wie möglich erhalten.
Ich selbst bin Intensivschwester und Atmungstherapeut mit langjähriger Ausbildung. Aber heute kann im Prinzip jeder ohne viel Berufserfahrung die Fachweiterbildung starten. Sowohl Qualität als auch Inhalte sind sehr unterschiedlich ausgestattet. In der geringen Praxis bleibt weiterhin nur sehr wenig Zeit, Wissen zu vermitteln.
Wir, die Fachkräfte, die jahrelang für wertvolle Praxiserfahrung gelernt und gearbeitet haben, müssen heute die Neulinge vollkommen unvorbereitet aufnehmen und ihnen erstmal zeigen, wie es richtig geht. In den meisten Kliniken ist aber eine gute und effektive Einarbeitung neuer Mitarbeiter schwierig. Vor allem bedingt durch den Fachkräftemangel und die bestehende Überlastung der Mitarbeiter.
Die stille Pflicht der Schwester
Dazu kommt, dass in all meinen Anstellungen stillschweigend vorausgesetzt wurde, dass jede Pflegekraft empathisch, sozial engagiert und natürlich bereit ist, an freien Tagen, am Wochenende oder im Urlaub einzuspringen. Die Arbeit ließ einen nie los, sie kam mit nach Hause, in den Urlaub, sogar in den Schlaf – und das zermürbte auf Dauer. Ich hielt es nicht mehr aus und flüchtete aus diesem Teufelskreislauf. Ich wollte endlich wieder ein Leben nach dem Beruf haben, mich während der Arbeit wertschätzend um meine Patienten kümmern und sie nicht nur irgendwie schnell versorgen. Zudem war es mir ein inneres Bedürfnis, meine Praxiserfahrung mit allen Pflegekräften zu teilen.
Die Befreiung in die Zeitarbeit
Da ich Veränderung schon immer liebte, entschied ich mich für den Wechsel in die Zeitarbeit. Damals ein wahrer Befreiungsschlag für mich.
Endlich bekam ich ein faires Gehalt und konnte an guten Einsatzorten arbeiten. Ich reiste durch ganz Deutschland, war immer unterwegs und hatte Spaß an den vielen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Aber so traumhaft es auch am Anfang schien, umso herber wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Mein erstes Zeitarbeitsunternehmen nahm keine Rücksicht auf meine Wünsche und wechselte mich fröhlich von einer Station zur anderen.
An sich war das ja kein Problem, aber wenn ich nach sieben Tagen schon wieder in die nächste neue Einrichtung musste, durchlebte ich eine Einarbeitung nach der anderen in kürzesten Abständen. Ich konnte mich weder auf die Kollegen, noch auf die Patienten oder Gegebenheiten vor Ort einlassen. Und da sich abzeichnete, dass das ein Dauerzustand werden sollte, suchte ich nach einer alternativen Lösung. Allerdings, ohne dabei die Zeitarbeit hinter mir zu lassen.
AWA-medical – fair, kompetent und rücksichtsvoll
Dann fiel mir Olaf Wienhold ein, den ich schon einige Jahre zuvor auf einer Veranstaltung getroffen hatte. Er hatte mir damals schon sein Unternehmen AWA-medical vorgestellt, aber ich fühlte mich zu dieser Zeit bei meiner Agentur vermeintlich gut aufgehoben. Doch nach den ganzen Erlebnissen, nahm ich den Hörer in die Hand und versuchte mein Glück. Er bot mir sofort an, zu AWA-medical zu wechseln.
Eine Entscheidung, die ich bis heute feiern kann: Denn die Vorteile für mich und mein Leben sind beispielhaft.
Ich liebe die Spätschicht, da sie einfach besser zu meinem Lebensrhythmus passt. AWA-medical ermöglicht mir volle Kontrolle über meinen Dienstplan und gibt mir gewisse Entscheidungsfreiheiten bei der Gestaltung. Zudem werde ich als Fachkraft geschätzt. Meine Qualifikationen teile ich in regelmäßigen Fortbildungen mit Kollegen aus den unterschiedlichsten Kliniken. Dabei zählen diese Einsätze zu meiner Arbeitszeit. Ein Vorteil für mich und auch für AWA-medical. Denn ich trete vor anderen Kliniken auf und repräsentiere das Unternehmen, zusätzlich gebe ich mein Wissen weiter, was wiederum anderen Fachkräften hilft, sich weiterzuentwickeln.
Aber das Allerwichtigste für mich: meine Wünsche und Bedürfnisse finden Gehör. Endlich habe ich wieder die Möglichkeit, mich um meine Patienten zu kümmern, anstatt nur Papierkram zu erledigen. Und mir bleibt eine gewisse Form der Mitbestimmung bei der Auswahl meiner Einsatzorte. Jeder berücksichtigt die Anforderung, dass ein Einsatz mindestens vier Wochen dauern sollte, um gute Arbeit leisten zu können.
Krankenpflege und Zeitarbeit – das geht!
Ich lebe selbst seit fünf Jahren mit der Zeitarbeit und es gab nicht einen Tag, an dem ich meine Entscheidung bereut hätte. Vor allem Fachkräfte, die auf der Suche nach Abwechslung sind und sich in unterschiedlichsten Bereichen weiterentwickeln möchten, bietet die Zeitarbeit ein faires Modell. Besonders bei AWA-medical durfte ich kennenlernen, wie herzlich und fair der Umgang mit dem Pflegepersonal sein kann.
Ich, für meinen Teil, bin überzeugt, dass eine Mischung aus Festangestellten und Zeitarbeitskräften viele Kliniken sogar dauerhaft entlasten könnte. Denn der feste Stamm an Mitarbeitern auf einer Station unterliegt damit auch einem steten Wechsel, der eine Grüppchen-Bildung vermeidet. Die Teams sind aufgeschlossen, funktionieren perfekt und es bleibt Zeit für einen fairen und würdevollen Umgang mit den Patienten. In meinen Augen kann jede Station davon profitieren und vor allem mit Fachkräften arbeiten, die viel Erfahrung mitbringen, um sie mit den neuen Kollegen auf Zeit zu teilen. AWA-medical hat mir gezeigt, dass ein solches Prinzip funktioniert – und ich bin jeden Tag froh, dass ich mich für diesen Wechsel entschieden habe.